Das möchte ich nur noch rufen, oder ganz schweigen.
Das nächste Pulverfass explodiert - im Nahen Osten. Noch mehr Waffen, noch stärkere Geschütze, noch mehr Feindschaft, noch mehr Schulterschlüsse von angeblichen Allianzen - und noch mehr Tod, Leid, Hunger.
Eine weitere Wahl (Bayern) zeigt, dass in der Kultur im Land die markigen Worte, Populismus, die Hoheit in den sogenannte "Sozialen Medien" und Macht haben, die drängenden Sachthemen aber nur noch überfordern bzw. man sich gar nicht mehr einig darüber ist, was dringend notwendig wäre.
So ist die Stimme nicht gemeint, die ich auffordere: Steh auf! Erhebe Deine Stimme! Ich meine nicht Geschrei und Gebrüll - ich meine, die Stimme, die frei und in hochausdifferenzierten Frequenzen die Seele zum Ausdruck bringen darf. Und die weiß, um die Verletzlichkeit des eigenen und allen Lebens um uns herum.
Eine Frage gebe ich weiter, entdeckt in der Zeitung, von Louise Glück, Literaturnobelpreis 2020, US-Lyrikerin:
"What if war/is just a male version of dressing up,/
a game devised to avoid/ profound spiritual questions?"
"Und wenn Krieg/ nichts weiter wäre als eine männliche Form, sich herauszuputzen,/
ein Spiel, entwickelt, um/ ernsten spirituellen Fragen auszuweichen?"